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Geschichte der Palliative Care

Die Eröffnung vom St.Christopher's Hospiz 1967 in London gilt als Geburtsstunde der Palliative Care. Cicely Saunders (1918-2005) war Gründerin vom Hospiz und Pionieren der Palliative Care Bewegung.

Ansatzpunkt von Saunders Arbeit waren die Probleme von Menschen mit einer unheilbaren Krebserkrankung. Sie war bemüht, belastende Symptome, insbesondere die Schmerzen zu lindern. Sie leistete Pionierarbeit im Bereich des Schmerz- und Symptommanagements
Sie war es auch, welche aufzeigte, dass die Sorgen und Ängste von Patienten nicht aus der Perspektive einer einzigen Disziplin heraus angegangen werden können sondern interdisziplinäre Zusammenarbeit nötig ist.
Mit ihrem Engagement setzte sie sich für eine Enttabuisierung des Sterbens und um eine bessere Versorgung von unheilbarkranken, sterbenden Menschen ein.

Mit Reisen nach Amerika und später nach Skandinavien, die Niederlande sowie Australien und Afrika prägte Cicely Saunders auch andere Länder mit ihrem Engagement. Hier entstanden die Kontakte mit anderen Pionieren der Palliative Care wie z.B. Elisabeth Kübler-Ross (1926-2004), welche das Gespräch mit sterbenden Menschen suchte und aus ihren Erkenntnissen die fünf Phasen des Sterbens in einem Buch beschrieb.

Im Jahre 1974 wurde das erste Hospital-Support-Team im St.Louis Hospital in New York etabliert und 1975 wurde die weltweit erste Palliativstation in Kanada eröffnet. Belfour Mount, der Gründer der Palliativstation, benutzte als erster im diesem Zusammenhang das Wort „palliative”.

Das St.Christopher's Hospiz wurde von Beginn an auch als Ausbildungszentrum verstanden, wodurch 1987 schliesslich die Anerkennung von Palliativmedizin als eigenständige Subdisziplin erfolgte.

In der Schweiz wurde 1988 die Schweizerischen Gesellschaft für Palliative Medizin, Pflege und Begleitung (SGPMP) heute palliative ch gründet.

Mit der Gründung der European Association for Palliative Care 1989 wird in den Ländern Europas das Ziel der Entwicklung und Förderung der Palliativmedizin durch Information, Bildung und Forschung verfolgt.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat 1990 den von Belfour Mount geprägten Begriff „Palliative Care” aufgenommen und definiert. 2002 wurde die Definition erweitert. Die Angehörigen werden in der Definition als wichtiger Bestandteil der Palliativen Betreuung mit einbezogen.

Die Schweizerische Gesellschaft für Palliative Medizin und Pflege (SGPMP) verabschiedete in der Konsensustagung 2001 die nationale Strategie für Palliative Care.

Das Freiburger Manifest definierte folgende Ziele:

  • Integration von Palliative Care in das Gesundheitswesen
  • Koordination der verschiedenen Aktivitäten von Palliative Care
  • Frühzeitiger Zugang zu Palliative Care
  • Effiziente Nutzung der Mittel in der „End-of-Life Care”
  • Definition der Qualität von Palliative Care

Die Schweizerische Akademie der Medizinischen Wissenschaft (SAMW) veröffentlichte 2006 die medizinisch-ethischen Richtlinien der Palliative Care.

Mit der Nationalen Strategie 2010-2015 arbeiten palliative ch und das Bundesamt für Gesundheit gemeinsam für Ziele in den Bereichen Versorgung, Finanzierung, Sensibilisierung, Bildung, Forschung , Forschung und Freiwilligenarbeit. Zahlreiche Massnahmen konnten umgesetzt werden und eine gute Basis für die Förderung und Verankerung der Palliative Care in der Schweiz wurde gelegt.

Im Mai 2015 kam es zur Gründung der „Nationale Plattform Palliative Care”. Diese soll dazu beitragen, den Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen den beteiligten Akteuren zu fördern und gezielt Fragestellungen und Probleme zu bearbeiten. Palliative Care ist heute in über 50 Ländern der Welt ein wesentlicher Bestandteil nationaler Gesundheitssysteme.